Christian Morgenstern:
 
"Wir stehen nicht am Ende, sondern am Anfang des Christentums"  

Ist Christentum und Wiederverkörperung vereinbar?

Als ein neues Element bringt die Christengemeinschaft die Lehre von Reinkarnation und Karma in die christlichen Anschauungen herein. Wir sind allerdings überzeugt, dass das auch durchaus eine biblische Anschauung ist, aber bisher nur nicht im Vordergrund gestanden hat. Wie sollte es sonst verstanden werden, dass auf die Frage „Was sagen die Menschen, wer ich bin?“ geantwortet wird „Sie sagen, Du seiest einer der alten Propheten“ (Markus 8), also eine Reinkarnation eines der Propheten, die sechs bis sieben Jahrhunderte vorher gelebt haben. Im Judentum gab es eben verschiedene Anschauungen über das Weiterleben der Seele, von denen eine die Reinkarnation im Blick hatte.

Auch die Lehre vom Karma ist im Evangelium zu finden: „Was der Mensch sät, das wird er ernten“ (Galater 6,7). Die Folgen unserer Taten kommen zu uns zurück, und wir werden sie ausgleichen müssen, weil wir das im tiefsten Inneren auch wollen. Das widerspricht nicht der Gnade, dass Christus in der Welt erschienen ist und als Helfer und Retter der Erde eine Zukunft gibt. Wir könnten zwar unser eigenes Karma ausgleichen, aber niemals das, was wir an der Welt zerstört haben. Christus ist „das Lamm, das die Sünde der Welt trägt“. Er gibt der Erde eine Zukunft, so wie diese in der Apokalypse im Bild des Neuen Jerusalems zur Erscheinung kommt. 

Empfohlene Literatur zu dem Thema

Rudolf Frieling: Christentum und Wiederverkörperung